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Donnerstag, 16. Februar 2017

Über Abstandsflächen, Parallelität und Verwirrungen...

Am letzten Sonntag waren wir mit Freunden auf der Baustelle und wurden von unserem Nachbarn westlich von uns(das mit Holz beplankte Haus) angesprochen, der gerade dabei war einen Zaun zwischen unseren beiden Häusern aufzustellen.

Ihm ist beim parallelen Ausrichten des Zauns aufgefallen, dass unser Haus schief steht und wir die Abstände zu der Grundstücksgrenze nicht einhalten. Es geht um folgende Grenze(rote Linie) und den markierten Abstand(roter Kreis):


Der Nachbar hat auf der Grundstücksgrenze eine Schnur gespannt, an der er seinen Zaun ausrichten wollte. Dabei ist ihm aufgefallen, dass der Abstand zwischen unserer Rohmauer und seiner Schnur nur 3,03m beträgt. Abzüglich der Dämmung(18cm) und dem Klinker(12cm) würde sich der Abstand auf ca. 2,73m reduzieren. Vorne an der Grundstücksgrenze(Schnittpunkt aller vier Grenzen), wo ja auch ein neuer Grenzstein vom Vermesser gesetzt wurde, beträgt der Abstand knapp 3,30m. Passt dann also nach Abzug von Dämmung und Klinker.

Ich hatte mit ihm zusammen dann Vorort nochmal nachgemessen und konnte das bestätigen. Ich habe ihm dann gesagt, dass ich das mit Kage und dem Vermesser klären werde, ich mir aber nicht vorstellen könne, dass der Vermesser sich "vermessen" hat oder das Kage beim Ausschachten einen Fehler gemacht hat.
Der hintere Grenzpunkt(Bild unten) ist auch kein offizieller Grenzstein sondern ein farbig markierter Holzpflock, an dem der Nachbar seine Schnur gespannt hat.

Ich habe dann Kage über diesen Verdacht informiert und gefragt, was denn schlimmsten Falls passieren könne(Stichwort: Baulast)?! Dies wollte die Assistentin vom Bauleiter klären und mich dann zurückrufen. Das Gleiche dann beim Vermessungsbüro. Die Dame am Telefon wolle sich beim ÖbVI informieren und mich dann zurückrufen.
Am nächsten Tag habe ich dann erfahren, das der Nachbar wohl schon das Bauamt eingeschaltet hat, welches auf Kage zugegangen ist und die Unterlagen von der Vermessung angefordert hat.
Der Vermessungs-Ing. hat mich mittlerweile auch direkt angerufen und mir den Sachverhalt erklärt und gesagt, dass laut den Unterlagen alles richtig sei. Er sagte, es kann natürlich mal zu einem Fehler kommen, aber um das zu prüfen müsse man diesen nochmal beauftragen(Kosten!). Sollte tatsächlich ein Fehler passiert sein, würde natürlich der ÖbVI bzw. dessen Versicherung dafür aufkommen, andernfalls müsste der Auftraggeber die Kosten tragen.

Wie sich herausstellte, hat Kage nach dem Anruf des Bauamtes wohl auch schon den Vermesser für den kommenden Montag beauftragt, die ganze Thematik zu kontrollieren.
Heute wollte ich unseren Nachbarn nochmal anrufen, um ihm den Stand der Dinge mitzuteilen und das am Montag der Vermesser nochmal kommt.

Der Nachbar war allerdings schneller mit anrufen und musste nun zurückrudern! Er hatte selbst auch nochmal mit dem Vermesser gesprochen und dabei festgestellt, dass sein Grundstück am Ende noch einen leichten Knick macht und er wohl den falschen Bezugspunkt für seine Richtschnur genommen hat. Ich habe mal versucht darzustellen(Paint-Skills!) wie der Fehler zustande kam. Ich hoffe man erkennt es....sonst mal heran-zoomen. Rot = Richtschnur des Nachbarn, Grün = richtiger Grenzverlauf



Er meinte, man bräuchte das nicht nochmal vermessen lassen und unnötig Geld ausgeben und ob ich dann unserem Bauunternehmen Bescheid sagen würde. Klar das er jetzt keine Vermessung mehr braucht....es könnte ja heraus kommen, dass sein Zaun nicht auf der Grenze steht sondern auf unserem Grundstück...;-)
Nun gut..ich werde das beim nächsten Baustellenbesuch mal nachmessen.
Nachdem ich Kage informiert hatte, wollten die noch einen "Drei-Zeiler" vom Nachbarn haben, dass er das Grenzprotokoll und die Vermessung akzeptiert. Nicht das es da wieder zu diefferenzen irgendwann kommt. Der "Drei-Zeiler" kam auch recht zügig.

Nun wurden sämtliche Personen und Behörden verrückt gemacht, dutzende Telefonate geführt und sich grundlos Sorgen gemacht, was wohl passieren würde, wenn unser Haus nicht korrekt steht und nun ist alles so schnell wieder vorbei, wie es angefangen hat...Aber besser so als anders herum!

Das nächste mal sollte der Nachbar zuerst uns ansprechen, bevor das Bauamt angerufen wird. Ich kann die Sorge von ihm ja nachvollziehen, aber die Art und Weise ist eben fragwürdig.

Um noch kurz auf den aktuellen Zustand der Baustelle zu kommen: Der Baustopp wurde gestern wieder aufgehoben, nachdem die Temperaturen im Plusbereich waren und auch bleiben werden.
Die Maurer sind wieder fleißig dabei die Wände des Obergeschosses zu erstellen.

(Das Bild ist vom 15.02.17)

 Am Wochenende gibt es neue Bilder, dann sollte schon mehr vom Obergeschoss zu erkennen sein.
Zudem habe ich am Samstag früh noch einen Termin mit dem Tiefbauer für die Abwasserleitungen.

3 Kommentare:

  1. Ohne Worte.... aber auf Nachbarn kann man sich eben verlassen ;O)

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  2. Hallo und vielen Dank für den tollen Artikel über den Lageplan. Mein Schwager baut auch gerade. Diese Tipps werden ihm sicher weiterhelfen.

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